Sahra Wagenknecht in NZZ am Sonntag 26.02.2017
Die Kindernothilfe verwendet in ihrer neuen Plakatkampagne drei Bildmotive: Heimatlos, Trostlos, und Schutzlos. Den Jungen für das Motiv „Schutzlos“ habe ich in Lucknow, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Uttar Pradesh fotografiert. Er lebt als eines von weltweit rund 100 Millionen Straßenkindern auf dem Bahnhofsgelände und ist gerade auf der Suche nach Trinkwasser. Mit der Kampagne will die Kindernothilfe das Schicksal dieser Kinder zum Thema machen. Das Motiv ist in deutschen Städten auf 18/1 Großflächen plakatiert.
Marina Caba Rall debütiert im Verlag Klaus Wagenbach mit ihrem Roman Esperanza. http://www.wagenbach.de/buecher/quartbuch-literatur/titel/1016-esperanza.html „Der raffiniert gebaute Familienroman erzählt von Gastarbeiterschicksalen und der Erfahrung der Fremdheit, von den Abgründen der spanischen Geschichte und vom Umgang mehrerer Generationen mit den blinden Flecken der eigenen Biographie.“ Ich habe die Autorinnenportraits für die Pressearbeit des Verlages fotografiert.
Deutscher Preis für Wissenschaftsfotografie 2015: Den 1. Preis in der Kategorie Einzelfoto erhielt der in Berlin lebende Fotodesigner Paul Hahn. Die mit 4000 Euro dotierte Auszeichnung bekam Hahn für eine sehr gelungene Momentaufnahme: Ein fünfjähriger Junge beobachtet fasziniert einen kleinen Gecko in einem Wasserglas. Dabei schaut er sich genau die Füße des kleinen Reptils an, das am glatten Glas nicht abrutscht. „Wie macht der Gecko das?“ In diesem Augenblick ist das Interesse an Wissenschaft erwacht. (Pressemitteilung Jury Bild der Wissenschaft)
Am 25. April 2015 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,8 die Himalaya-Region. Nepal ist am stärksten betroffen. Nach Angaben der UN starben über 8000 Menschen, 191 000 Häuser wurden zerstört, 2,8 Millionen Menschen sind obdachlos. Die Johanniter haben nach dem Beben ein medizinisches Team auf den Weg geschickt, das in der stark betroffenen Provinz Sindhupalchowk, 45 Kilometer nordöstlich von Kathmandu, Verletzte behandelt hat. Notfallmediziner, Rettungsassistenten und Logistiker gehörten zum Team. Ich habe das Johanniter MERT (Medical Emergency Response Team) in Nepal begleitet. Dabei vorallem auf dem Land ein unfassbares Ausmaß an Zerstörung gesehen, wo ganze Dörfer in Trümmern lagen inmitten teilweise schönster Berglandschaft mit Terrassen auf denen erntereifer Weizen stand in Nachbarschaft von frisch gepflanztem Reis.
Neben der medizinischen Versorgung zählte auch die Verteilung von Lebensmitteln und Decken an die Erdbebenopfer sowie die Übergabe von medizinischer Ausrüstung an das Krankenhaus in Dhulikel zu den Aufgaben des Teams. Zudem haben die Logistiker den Hilfsflieger der Aktion Deutschland Hilft (ADH) am Flughafen in Kathmandu am 09.05. entladen und die Hilfsgüter durch den Zoll gebracht, damit diese schnell die Hilfsbedürftigen erreichen.
Bild- und Videomaterial: Paul Hahn, Schnitt: Johanniter Unfallhilfe
Am Weltfrauentag fotografierte ich im Auftrag von ONE Deutschland die Bilder für die G7-Kampagne #MUT2015
Die Herausforderung war, die Schauspielerin Maria Furtwängler, Politikerin Gesine Schwan und die vierfache Box-Weltmeisterin Cecilia Brækhus zusammen mit Elisabeth Kaneza und 50 engagierten ONE-Jugendbotschaftern vor 1,50 m großen, strahlend weißen Buchstaben zu inszenieren.
Die Kampagne fordert, dass sich die G7-Staaten unter Angela Merkels Führung für eine ausreichende Finanzierung der Armutsbekämpfung und für ambitionierte und messbare neue Entwicklungsziele einsetzen.
Vor allem die Stärkung von Frauen und Mädchen fordert ONE Deutschland. Um diesem Anliegen auch im Stadtbild sichtbar Nachdruck zu verleihen, organisierten die Jugendbotschafter einen Flashmob an markanten Stellen in Berlin.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier besuchte im Rahmen seiner Afrika-Reise in Kibati eines der 28 Gesundheitszentren, die von der Johanniter Unfallhilfe in Nord Kivu betreiben.
Bei den Kampfhandlungen zwischen der Rebellengruppe M23 und den kongolesischen Streitkräften wurden bis Ende 2013 in den Distrikten Rutshuru und Nyiragongo ca. 50.000 Menschen aus ihren Dörfern vertrieben.
Die Gesundheitszentren der Johanniter bieten der lokalen Bevölkerung, darunter inzwischen viele Rückkehrer aus Flüchtlingslagern, eine medizinische Grundversorgung. Die Zentren sind auch auf die Bedürfnisse besondererer Gruppen, wie z.B. Opfer sexueller Gewalt, Personen mit HIV/ AIDS und Menschen mit psychischen Problemen sowie unterernährten Kindern eingestellt.
Die Johanniter unterstützen die Zentren mit Medikamenten, medizinischen Geräten, Rehabilitationsmaßnahmen an Gebäuden und Gehaltszuzahlungen für die Krankenpfleger. Die Fotos sind in den Gesundheitszentren Kibati, in den Flüchtlingslagern Mugunga I und III bei Goma und in Umoja entstanden.
Für die legendäre Kultur- und Politikzeitschrift Kursbuch 180 „Nicht Wissen“ (12/2014, Hrsg. Peter Felixberger) habe ich eine zwölfseitige Bildstrecke zusammengestellt.
Mitherausgeber Armin Nassehi im Editorial:
„Gerade das Prekäre am Wissen setzt voraus, wissen zu wollen. Welche auch emotionale Kraft dieser Wille entfaltet, zeigt sich in den Bildern des Fotografen Paul Hahn, die Schul- und Lernszenen unter anderem in Afrika und Asien zeigen.“
Für den Newsletter BMZeit (01/2015) des Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit habe ich das EINEWELT-Zukunftsforum am 24.11.2014 in der Station Berlin fotografiert. Das EINEWELT-Zukunftsforum bildete den Höhepunkt eines intensiven nationalen Dialogprozesses mit zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, die sich durch Veranstaltungen in ganz Deutschland und auf www.zukunftscharta.de beteiligt haben. Bei der Veranstaltung überreichte Bundesminister Gerd Müller der Kanzlerin, Angela Merkel die Zukunftscharta. Rund 3000 Teilnehmer diskutierten unter anderem mit der Arbeitsministerin Andrea Nahles, der Umweltministerin Barbara Hendricks und dem Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, wie nachhaltiges Handeln für eine bessere Welt funktionieren kann.